Januar 2018 - Teil 8
(Mittwoch, 3.1.2018)



Es gab spannende Aussichten für den Mittwoch.



Hochwasser hatten wir um 12:34 Uhr mit 3,10 Meter über Seekartennull. Da der Sturm über Mittag etwas abflaute, waren die Wellen trotz Hochwasser allerdings nicht spektakulär.





Wir haben uns am Kringel kräftig durchpusten lassen. Kringel heisst der riesengroße Bombentrichter des Mittellandes am Invasorenpfad, der nach der Großsprengung am 18. April 1947 entstanden ist. In einem Teil von diesem Trichter liegt die Paracelsus-Nordseeklinik.
Weil er rund ist wie ein Kringel, wurde dieser große Bombentrichter von den Helgoländern kurz Kringel getauft.

Es gibt "im Kringel" und "am Kringel". "Im Kringel" ist das Mittelland, also im Trichter, "am Kringel" ist auf der Meeresseite das Trümmerfeld zwischen der Preußenmauer an der Westseite (Südwestschutzmauer) und Westmauer/Westmole (vom Südhafengelände) am Fuße des Mittellandes.





1964/65 hat man die Wasserseite des Kringels mit den Tetrapoden als Wellenbrecher, einer Spundwand und einem Betonholm gesichert. Nach über vierzig Jahren Erosion, sowie in dieser Zeit abgesackten und teilweise beschädigten Tetrapoden, wurde 2008 und 2009 "am Kringel" alles grundsaniert.





"Sathurnbrunn" sagt übrigens der Helgoländer Fischer, wenn er von der Wasserseite kommt und seine Körbe dort aussetzt.





Ein 64 Sekunden langes Video (20 MB) vom Kringel.




Ist ja nicht so, dass wir vor lauter Wellen keine Augen für anderen Auffälligkeiten haben.







Auf dem Rückweg konnten wir beobachten, wie im Binnenhafen beim Zollamt der Krankenwagen der Paracelsus Klinik für einen Transport zum Festland auf die MS BJÖRN M. verladen wurde.



Dieses Mehrzweckschiff gehört der Karl Meyer AG, ist bereits 63 Jahre alt, 47,6 Meter lang, 8,5 Meter breit und kann 480 Tonnen tragen.



Der RTW benötigte vermutlich eine Wartung / Reparatur, die nicht auf der Insel gemacht werden kann.



Abends hatten wir in den Mocca Stuben reserviert.



Für Dagmar gab es Hirschgulasch mit Spätzle, Preiselbeeren und Rotkraut und für mich ein Ribeye Steak Mastercut.




Leider haben wir in den Mocca Stuben das erste Mal mit einem Gericht Pech gehabt. Das Rotkraut roch und schmeckte derart intensiv hervorstechend nach Nelke, dass der Rotkohl für uns nicht genießbar war. Less is more, Stephan!
Des Weiteren waren noch zu viele Wacholderbeeren in der Sauce, draufbeißen macht da keinen Spaß. Sie gehören unserer Meinung nach in ein Teesieb oder in ein Gewürzsäckchen, aber nicht direkt in die Sauce.

Unsere Reklamation wurde zwar an die Küche weitergegeben, aber zu unserem Bedauern gab es keine Nachbesserung durch z.B. ein anderes Gemüse.

Wir hatten später die Gelegenheit Stephan das alles selbst noch nach dem Essen sagen zu können. Er hat sich zwar entschuldigt, aber das Rotkraut mag er leider so und die ganzen Wachholderbeeren direkt in der Sauce sollen einen intensiveren Geschmack geben...

Also haben wir das erste Mal seit über fünfzehn Jahren die Mocca Stuben verstimmt verlassen.


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