Dezember 2012 - Teil 5

 


Fünfter Tag

"Guten Morgen Welt und alle, die sie bevölkern!"   TMSpongeBob.    (TM = unregistrierte Warenmarke)

Dieser kleine Felsen Helgoland mitten in der Nordsee ging auch Ende 2012 weiteren stürmischen Stunden entgegen. 13:45 Uhr sollten wir Hochwasser mit Wind aus südsüdwest haben und ich wollte mit der Kamera am Kringel dabei sein.



Vorher war aber noch genug Zeit, um eine Runde über die Insel zu machen. Hier stehe ich am Nord-Ost Bollwerk. Diese riesigen Schutzkörper nennt man Yokohama-Fender ("Yokohama Pneumatic Rubber Fender"). Sie werden zwischen Schiff und Kaimauer positioniert, dass sie einerseits als Stoßdämpfer und andererseits als Abstandhalter dienen, damit der Schiffsrumpf nicht scheuert.



Die Lücke in der Nord-Westmole. Wieder einmal sehr schön zu erkennen, wie die Feinsedimente vom roten Buntsandsteinfelsen als Schwebeteilchen das Wasser in ganz besonderen Rottönen färben.



Der Jägerstieg, die steile Treppe links am Nordstrand beim Sportplatz, die mit 256 Stufen vom Strand auf das Oberland zum Klippenrandweg in Höhe von Boiens Liin (Boiens Leine) auf das Oberland führt. Rauf eine kleine Herausforderung!



Pünktlich zum Hochwasser war ich dann am Kringel. Der Orkan ist bei Hochwasser mit den Wellen nett gegen die Preußenmauer gebrandet. Kann man das so sagen? Sie wird auch Preußenwall genannt, ist etwa 1300 Meter lang und führt vom Kringel bis hin zur "Langen Anna". Die Preußenmauer wurde von 1904 bis 1927 erbaut, und ist an ihrem Fuß durchschnittlich 5 Meter dick. An vielen Stellen, vor allem im nördlichen Teil, zeigen sich durch Wettereinflüsse und Gezeiten schwere Schäden durch Erosion/Verwitterung.



Ohne Worte I



Ohne Worte II



Ohne Worte III



Na gut, ein letztes noch, dann ist aber Schluss für dieses Jahr.



Den Jahreswechsel feierten wir das dritten Mal in den Mocca Stuben bei Stefan und Antje. Wie schon die Male zuvor hatten Antje bei der Zusammenstellung der Tischgesellschaften und Stefan beim Menü ein sehr glückliches Händchen. Nach einem Champagner-Empfang tafelten wir kurzweilig von 19 Uhr bis etwa 23:45 Uhr, anschließend gingen wir an den Falm um das Feuerwerk zu erleben.


Den Menü-Punkt 5 "Backsalt" findet ihr (noch) nicht bei Google, Bing oder Tante Wiki. So oder auch "Backsoalt" wird Fisch (Dorsch) genannt, der nach alter Helgoländer Art konserviert wurde. Dazu wird der Fisch ohne Kopf lagenweise in einen Behälter aus Steinzeug eingelegt. Darauf kommt jeweils eine ordentliche Schicht grobes Meersalz, bis die Backsoalt-Tenn (Salzfischtonne) bis zum Rand gefüllt ist. Darauf wird dann ein passender Holzdeckel gelegt, beschwert mit einem Ziegelstein. Der Behälter muß kühl und dunkel stehen. So ist der Fisch über einen langen Zeitraum haltbar. Durch die Salzeinwirkung verändert sich die Fleischfarbe in ein leichtes rosa.
Für eine Mahlzeit wird eine entsprechende Portion Fisch entnommen und gewässert. Wässern bedeutet hier, dass der Fisch in viel Wasser kühl gestellt wird. Nach zwei bis drei Tagen und - je nach geschmacklicher Vorliebe - häufigen Wasserwechseln, nimmt er wieder stark an Volumen zu und kann anschließend wie Kochfisch weiter verarbeitet werden. Dieser Backsalt schmeckte einfach nur köstlich und gar nicht wie ein Arme-Leute-Essen. (Vielen Dank an Frank Botter für diese Erklärung!)

Natürlich ließ Karsten Hamel wieder den unverwechselbaren Sound vom Typhon der Wappen von Hamburg ertönen. Wie jedes Mal bekam ich wieder richtige Gänsehaut, als das vertraute Tuten erklang.



Nochmals vielen vielen Dank lieber Karsten, dass Du das einmalige Schiffshorn vor der Verschrottung gerettet & es so liebevoll restauriert hast und es hin und wieder für uns erklingen lässt.

Bilder vom Feuerwerk gibt es dieses Mal nicht. Zum einen habe ich es Dagmar versprochen (wir wollten den unmittelbaren Jahreswechsel am Falm gemeinsam miteinander genießen) und zum anderen war es dieses Jahr auch gar nicht so prickelnd. Es regnete und wegen des Sturms wurden auf der Landungsbrücke nur etwa die Hälfte des Feuerwerks abgebrannt.