Oktober 2013



Hurra, kurzfristig hatten wir uns Ende August entschieden, bereits im Oktober wieder die Insel zu besuchen. Auf Grund unserer (Wetter)Erfahrungen buchten wir bei der ODF (ex OLT) zwei Flüge von Büsum aus. Den Tag vor der Abreise stellte ich bei mir etwas Husten und leichte Halsschmerzen fest, die im Laufe der Nacht schlimmer wurden - zu den Symptomen sollte sich in der Woche auf Helgoland noch anhaltendes hohes Fieber gesellen...

Am Samstagmorgen fuhren wir ganz zeitig los, denn drei Baustellen auf der A23 können schon mal eine zusätzliche Stunde Zeit und mehr kosten - nicht aber an diesem Samstag.
Um 08:26 Uhr war auf dem Flughafen Heide-Büsum noch Zeit für eine Zigarette für Dagmar und einen heißen Kaffe für mich.



Mit uns flog nur noch eine Helgoländerin und weil sie ebenfalls sehr früh da war, beschloss der Pilot, schon um 08:50 Uhr zu starten.



Mit 120 Knoten Airspeed flogen wir in Richtung Helgoland. Diese Geschwindigkeit wird an der Außenseite gemessen und ist die relativ zur Luft entstehende Luftströmung. Die Airspeed ist die aerodynamisch wichtige Geschwindigkeit.
Die Geschwindigkeit relativ zum Boden heißt Groundspeed und wird heutzutage fast ausschließlich über das Navigationssystem ermittelt. Wir flogen in etwa 300 Metern Höhe und unsere Groundspeed betrug 128 Knoten, also 237 km/h.





Um 09:12 Uhr setzte die Maschine von Norden auf der Düne auf der 371 Meter langen Nord-Süd-Piste (Landebahn 03/21) auf.



Erst ging es mit dem Dünentaxi zum Anleger und dann mit der bewährten "Witte Kliff" auf die Hauptinsel.



Helgoland empfing uns mit Wolken, kaltem Wind und Wellen und einem "neuen" Appartment "Haus Sonnenschein". Besser und viel größer zwar als das letzte, aber unsere Ansprüche an ein Zweiraum-Appartement auch für nur 40 Euro sind doch etwas anders...



Unsere Unterkunft für die nächsten Tage oben im Dachgeschoss. Günstig, geräumig und gut ausgestattet, aber eben nicht weiter zu empfehlen (wg. Schimmel).

Gut war, dass es eine bequeme Schlafcouch im Wohnzimmer gab und zwischen Wohn- und Schlafzimmer die Küche lag, sonst hätte Dagmar wegen meines Hustens die ganze Woche kein Auge zubekommen.



Meine Erkältung sorgte dafür, dass wir am Samstag nicht mehr viel unternehmen konnten. Mit Gelomyrthol, Paracetamol, einem Rumgrog und kräftigem Husten ging ich früh zu Bett und Dagmar nächtigte vorsichtshalber im Wohnzimmer - wo sie dann auch die ganze Woche ihr Nachtquartier hatte...

Oktober ist eine gute Jahreszeit, um schon mal an den Winter und an schöne warme Jacken zu denken. Auch auf Helgoland gibt es Angebote und immer spart man 19 Prozent Mehrwertsteuer.



Ein Dalben mit seiner Spiegelung im Nordost-Hafen. Unter einer Dalbe, oder auch Duck-, Duk- oder Dückdalbe, versteht man einen in den Hafengrund eingerammten Pfahl zum Befestigen oder Abweisen von Schiffen.



Hier hat Dagmar ein Stück Schulp in das Hafenbecken geworfen. Es hat sehr lange gedauert, bis es ganz langsam untergegangen ist. Schulp ist die auf das Innenskelett reduzierte Schale von zehnarmigen Tintenfischen und besteht aus Kalk. Er wird heute als Schnabelwetzstein für Käfigvögel und als Kalklieferant für z. B. Landschildkröten in der Terrarienhaltung genutzt. Steinmetze verwenden ihn heute noch, um angetrocknete Farbe von polierten Steinen zu entfernen und Goldschmieden dient es als Gussform für Goldschmiedearbeiten.
Achtarmige Tintenfische haben übrigens kein solches Innenskelett.



Ein riesiger Vogelschwarm am Nordstand bei der Jugendherberge. Manchmal wünsche ich mir schon, etwas mehr über Vögel zu wissen...



Links der Jägerstieg, in der Mitte "Bojens Liin" und rechts "Petersen siin Hörn", ganz rechts die Nord-Westmole und das alles bei bedecktem Himmel. Eine HDR-Aufnahme (HDR = High Dynamic Range) mit meiner neuen Nikon D5200. Die Kamera macht eine Belichtungsreihe aus drei Bildern und berechnet daraus ein Bild mit einem hohen Dynamikumfang, Details in dunklen und hellen Bereichen werden deutlicher herausgearbeitet,



Soviel natürlicher sieht eine "normale", unbearbeitete Aufnahme aus.



Ein Kollege von der Wasserschutzpolizei auf Streifenfahrt hinter dem Vogelfanggarten.



Auf der Freifläche neben der Schule und hinter dem Vogelfanggarten ist die Wohnanlage "Tor zum Meer" mit 26 Wohneinheiten und Wohnflächen von 43 bis 104 m² geplant. Was der Quadratmeter kosten wird, weiss ich nicht.



Radfahren ist auf der Insel Helgoland laut § 50 der StVO ohne Sondergenehmigung nicht erlaubt. Eine Ausnahme wird für Kinder bis 14 Jahre gemacht: In der Zeit vom 01. Oktober bis zum 31. März dürfen sie mit ihren Zweirädern fahren.



Die Witte Kliff kämpft sich durch die Wellen...



Ein Ornithologe liegt mit seinem Monsterobjektiv bei den Hummerbuden auf der Lauer...



Was man nach so vielen Besuchen auf der Insel nicht alles noch entdecken kann...


Im Südhafen, ein Gartenhaus hinter den Häusern an der Ringstraße.



Die immer noch unsanierte Südkaje im Vorhafen.



Die Lady kommt...



Warum kann ich davon nie genug bekommen?



Kraftlos, stimmlos und mit Fieber, aber frische Helgoländer Luft tut einfach nur gut.



Mal ein gewagter Blick den Falm hinunter.



"... ich war, wo mich niemand suchte,
nämlich auf Helgoland.
"
                                  Friedrich Hebbel, 1853



Blätter des Helgoländer Klippenkohl, die Urform aller heute verbreiteten Kohlarten.



Einen Moment lang konnte sie schweben :-)



Die Brombeeren im Kringel.







Die "Claudia", beladen mit einer Menge Hummerkörben.



Das Schaufenster der Schokoladen-Manufaktur von Thomas Wüppermann in der Siemensterasse.



Ich werde oft gefragt, wie gut (im Sinne von störend) man die Windkrafträder im Norden der Insel sehen kann.

Das menschliche Auge hat laut Wikipedia in etwa eine Brennweite von 20 Millimetern, das entspricht ungefähr der ersten Aufnahme. Das zweite Bild zeigt eine Aufnahme vom gleichen Standort mit 350 Millimeter Brennweite, eine Vergrößerung, die unser menschliches Auge niemals bringen kann.
So kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, wie sehr einem die Windkrafträder "ins Auge springen".





Ist sie nicht (fast) bei jedem Wetter schön, unsere Nordsee?.



Unsere Insel natürlich auch :-)



Der Wall, auf dem der Klippenrandweg zwischen "Nuurder Moadek" und "Floagenberikhörn" verläuft, wird verbreitert. Als nächster Schritt wird er wohl weiter nach rechts verlegt.



Die alte Aussichtsplattform bei der Anna verfällt immer mehr.





Ohne weitere Worte...







Ein Blick zurück zum neuen "Aussichtspunkt Nathuurn".



Auf der Düne. Ein Saftling, diese Pilze bevorzugen meistens nährstoffarme Standorte. Alle Saftlinge stehen in Deutschland unter Naturschutz.



Sandsturm auf der Düne.



Strandhafer als Postermotiv :-)



Rechts oben im Bild die Neuwerk, ein Spezialschiff der deutschen Küstenwache. Der Allrounder ist einsetzbar als Eisbrecher, Notschlepper, Tonnenleger, Unfall- und Schadstoffbekämpfer sowie für polizeiliche Aufgaben.



Der Südstrand und sein Tetrapodendamm.



Ein paar Wellen und ein büschen Wind am Juliusturm



Wenn man die Möglichkeiten hat und die Quelle kennt...



Wilde Äpfel am Millstätter Weg. Dagmar sagt, dass sie schmecken, roh kann ich sie leider nicht genießen.





Tschüß Helgoland...





Mit West-Nord-West Wind ging es in weniger als 20 Minuten zurück nach Büsum.



Das war - zumindest für mich - kein schöner Urlaub. Krank zu werden in der kurzen Zeit, die man im Jahr Urlaub hat, ist schon ärgerlich.

Nach dem Urlaub standen die Komplettrenovierung eines neuen Hauses und der Umzug in selbiges an.
Das und weitere gesundheitliche Sorgen in der Familie führten dazu, dass ich keine Lust und Muße fand, die Bilder zu sichten und online zu stellen. Auch habe ich mich nach so langer Zeit mit den Texten schwer getan.

Hoffentlich habt Ihr trotzdem etwas Freude an den Aufnahmen :-)